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Geisteswissenschaft5 Min. Lesezeit

Was ist die Achte Sphäre in der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners?

Rudolf Steiner beschreibt die „Achte Sphäre“ als eine geistige Realität, die nicht mit der sinnlich-physischen Welt verwechselt werden darf. Sie ist kein physischer Ort, sondern ein Bereich, der außerhalb der sieben bekannten planetarischen Entwicklungsstufen (Saturn, Sonne, Mond, Erde, Jupiter, Venus, Vulkan) liegt und dennoch in einer Beziehung zur Erde steht. Steiner betont ausdrücklich:

„...was man die achte Sphäre nennt, [kann] unmittelbar nichts mit etwas zu tun haben ... was innerhalb der sinnlichen Welt liegt ... ausgeschlossen von der achten Sphäre ist gerade alles das, was mit den Sinnen des Menschen wahrgenommen werden kann ...“
GA 254, FÜNFTER VORTRAG, S. 82

Die achte Sphäre ist also eine geistige Sphäre, die nur durch visionär-imaginatives Hellsehen wahrgenommen werden kann.

Kosmischer Zusammenhang und Wesen

Steiner erklärt, dass die achte Sphäre mit den Überbleibseln der alten Mondenentwicklung zusammenhängt. Sie ist das, was von der Mondentwicklung als „Rest“ übrig geblieben ist und in gewisser Weise in die Erdentwicklung hineinragt:

„...die achte Sphäre hat etwas zu tun mit dem, was als Rest, als Überbleibsel ... von dem alten Monde und seiner Entwickelung herrührt ...“
GA 254, FÜNFTER VORTRAG, S. 82

In der englischen Darstellung wird dies weiter ausgeführt: Die achte Sphäre ist mit dem Mond und den Kräften des Kama (Begierde, Triebhaftigkeit) verbunden. Sie wirkt im Menschen als eine rückwärtsziehende Kraft, die ihn an die Vergangenheit bindet und seine Entwicklung zum höheren Bewusstsein (Manas) hemmt:

„The Moon, still clothed with all lunar epochs, is constantly endeavoring to draw man back to the lunar epochs. It is therefore constantly working in man to stop him in his striving for the higher Manas.“
GA 90a, Cosmic Epochs and Conditions and their Correspondence in Human Development. The Eighth Sphere

Geistige Wesenheiten und Gefahr

In der achten Sphäre wirken laut Steiner nicht nur die göttlichen Schöpfergeister, sondern auch die ahrimanischen Wesenheiten. Diese Sphäre ist also ein Bereich, in dem sowohl schöpferische als auch hemmende, materialistische Kräfte wirken:

„...we find living there not only our Divine Creator Spirits, but also the Ahrimanic beings. Thus by living in the surroundings of the eighth sphere we live together with the Ahrimanic beings.“
GA 194, Michaelic Thinking. The Knowledge of Man as a Supersensible Being.

Die achte Sphäre als ständige Umgebung

Steiner betont, dass die achte Sphäre nicht „oben“ oder „unten“ zu suchen ist, sondern dass sie die Erdensphäre durchdringt – ähnlich wie die Luft, die uns umgibt:

„...die achte Sphäre beobachtet wird innerhalb der Erdensphäre. ... wie alles übrige Geistige um uns herum ist, wir auch die achte Sphäre in unserer Umgebung zu suchen haben ...“
GA 254, FÜNFTER VORTRAG, S. 84

Zusammenfassung

  • Die achte Sphäre ist eine geistige Realität, die mit den Überbleibseln der alten Mondenentwicklung zusammenhängt.
  • Sie ist nicht sinnlich wahrnehmbar, sondern nur durch imaginatives Hellsehen zugänglich.
  • In ihr wirken sowohl göttliche als auch ahrimanische Kräfte, die den Menschen an die Vergangenheit binden und seine Entwicklung hemmen können.
  • Sie durchdringt die Erdensphäre und ist eine ständige, aber meist unbewusste Umgebung des Menschen.

Wichtige Quellen:

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